Sebastian Janus

Exit-Strategien für Startups: Wann und wie sollte man den Verkauf planen?

August 29, 2024

Erfahren Sie, wann und wie Startups den Verkauf planen sollten. Tipps zu Exit-Strategien und deren Umsetzung.

Ein erfolgreicher Exit ist das Ziel vieler Startups. Doch um dieses Ziel zu erreichen, ist eine frühzeitige und gründliche Planung unerlässlich. In diesem Artikel zeigen wir, warum es wichtig ist, den Exit schon bei der Gründung zu berücksichtigen, welche Exit-Strategien es gibt und wie man sich optimal auf den Exit vorbereitet.

Wichtige Erkenntnisse

  • Eine frühzeitige Exit-Planung hilft, das Startup auf den Verkauf vorzubereiten und den Unternehmenswert zu maximieren.
  • Es gibt verschiedene Exit-Strategien wie Übernahme, Verkauf an Private Equity, Börsengang oder Liquidation.
  • Ein gutes Geschäftsmodell sollte auch ohne den Gründer funktionieren, um für Käufer attraktiv zu sein.
  • Die Ziele einer Exit-Strategie können sowohl finanzieller als auch nicht-monetärer Natur sein.
  • Ein erfolgreicher Exit erfordert klare Ziele, gutes Timing und eine gründliche Markt- und Wettbewerbsanalyse.

Den Exit schon bei der Gründung berücksichtigen

Warum eine frühe Planung wichtig ist

Ein Exit passiert selten zufällig, sondern wird oft von langer Hand geplant. Schon bei der Gründung sollte man den Exit im Blick haben, um später nicht unvorbereitet zu sein. Eine frühe Planung hilft, das Unternehmen so aufzubauen, dass es auch ohne die Gründer erfolgreich weitergeführt werden kann.

Integration in den Businessplan

Die Exit-Strategie sollte Teil des Businessplans sein. Dies bedeutet, dass man von Anfang an festlegt, wie und wann man das Unternehmen verkaufen möchte. Ein gut durchdachter Businessplan berücksichtigt auch die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und die Gesellschafterstruktur.

Skalierbarkeit und Gesellschafterstruktur

Ein skalierbares Geschäftsmodell und eine flexible Gesellschafterstruktur sind entscheidend für einen erfolgreichen Exit. Man sollte darauf achten, dass das Unternehmen leicht wachsen kann und die Gesellschafterstruktur so gestaltet ist, dass ein Verkauf problemlos möglich ist.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

Die Exit-Strategie sollte regelmäßig überprüft und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Dies stellt sicher, dass man jederzeit bereit ist, wenn sich eine günstige Gelegenheit für einen Verkauf bietet.

Die häufigsten Exit-Strategien

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Übernahme durch strategische Investoren

Eine der beliebtesten Exit-Strategien ist die Übernahme durch strategische Investoren. Hierbei wird das Unternehmen von einem größeren Unternehmen gekauft. Diese Strategie kann schnell zu einem erfolgreichen Exit führen, da der Käufer oft bereit ist, einen hohen Preis zu zahlen. Besonders attraktiv ist diese Option, wenn das übernehmende Unternehmen Synergien nutzen kann, um den Wert des gekauften Unternehmens zu steigern.

Verkauf an Private Equity

Beim Verkauf an Private Equity wird das Unternehmen an eine Investmentgesellschaft verkauft. Diese Gesellschaften sind darauf spezialisiert, Unternehmen zu kaufen, zu restrukturieren und später mit Gewinn weiterzuverkaufen. Der Vorteil dieser Strategie liegt in der Möglichkeit, das Unternehmen weiterzuentwickeln und zu wachsen, bevor es erneut verkauft wird.

Börsengang (IPO)

Ein Börsengang, auch Initial Public Offering (IPO) genannt, ist eine weitere Exit-Strategie. Hierbei werden Unternehmensanteile an der Börse verkauft. Diese Strategie ist oft sehr lukrativ, aber auch mit hohen Kosten und Risiken verbunden. Ein erfolgreicher Börsengang kann den Unternehmenswert erheblich steigern und den Investoren hohe Gewinne bescheren.

Rückkauf und Liquidation

Beim Rückkauf kauft das Unternehmen die Anteile der Investoren zurück. Diese Strategie ist eher selten und wird meist nur angewendet, wenn das Unternehmen sehr erfolgreich ist und genügend Kapital hat. Die Liquidation hingegen ist oft die letzte Option und wird nur angewendet, wenn das Unternehmen nicht mehr profitabel ist. Hierbei werden die Vermögenswerte des Unternehmens verkauft, um die Schulden zu begleichen und das verbleibende Kapital an die Gesellschafter zu verteilen.

Eine gut durchdachte Exit-Strategie berücksichtigt verschiedene Faktoren wie die aktuelle Marktlage, die Wachstumsphase des Unternehmens und die Interessen der Beteiligten. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Exit-Möglichkeiten sorgfältig abzuwägen und den optimalen Zeitpunkt für den Ausstieg zu wählen.

Vorbereitung und Planung des Exits

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Geschäftsmodell ohne Gründer

Ein erfolgreicher Exit erfordert, dass das Geschäftsmodell auch ohne den Gründer funktioniert. Das Unternehmen sollte in der Lage sein, unabhängig zu operieren. Dies bedeutet, dass alle wichtigen Prozesse dokumentiert und das Team gut geschult sein müssen.

Der richtige Zeitpunkt

Den optimalen Zeitpunkt für den Exit zu finden, ist entscheidend. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der aktuellen Marktsituation, dem Unternehmenswert und den persönlichen Zielen der Gründer. Eine sorgfältige Analyse dieser Faktoren kann helfen, den besten Zeitpunkt zu bestimmen.

Notwendige Unterlagen und Beratung

Für einen erfolgreichen Exit müssen alle wichtigen Dokumente vorbereitet sein. Dazu gehören der Gesellschaftsvertrag, der Business- und Finanzplan sowie betriebswirtschaftliche Auswertungen. Es ist ratsam, sich von Experten wie Anwälten und Finanzberatern unterstützen zu lassen.

Verantwortlichkeiten im Team

Klare Verantwortlichkeiten im Team sind essenziell. Jeder im Team sollte wissen, welche Aufgaben er im Rahmen des Exit-Prozesses übernimmt. Dies sorgt für einen reibungslosen Ablauf und stellt sicher, dass nichts übersehen wird.

Ziele einer Exit-Strategie

Finanzielle Ziele

Ein Hauptziel einer Exit-Strategie ist oft die Maximierung des Verkaufswertes. Durch eine sorgfältige Planung und Vorbereitung kann der Wert des Unternehmens gesteigert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherung des Lebensstandards des Unternehmers nach dem Ausstieg. Der Verkaufserlös soll finanzielle Unabhängigkeit gewährleisten. Zudem kann eine frühzeitige Planung steuerliche Vorteile bieten und die Steuerbelastung minimieren.

Nicht-monetäre Ziele

Neben finanziellen Zielen spielen auch nicht-monetäre Aspekte eine wichtige Rolle. Ein Unternehmer möchte sicherstellen, dass sein Unternehmen in guten Händen ist und seine Werte und Visionen weitergeführt werden. Die Nachfolgeplanung ist besonders in familiengeführten oder von Gründern geleiteten Unternehmen ein kritischer Aspekt. Ziel ist es, das Unternehmen in Händen zu lassen, die den Betrieb im Sinne des Gründers weiterführen. Eine geordnete Unternehmensnachfolge gewährleistet den Erhalt von Arbeitsplätzen und bietet den Mitarbeitern eine sichere Perspektive.

Eine gut durchdachte Exit-Strategie berücksichtigt sowohl finanzielle als auch nicht-monetäre Ziele, um den Übergang reibungslos zu gestalten.

Nachfolgeplanung

Die Planung einer geeigneten Nachfolge ist ein kritischer Aspekt der Exit-Strategie. Insbesondere in familiengeführten oder von Gründern geleiteten Unternehmen ist es wichtig, das Unternehmen in Händen zu lassen, die den Betrieb im Sinne des Gründers weiterführen. Dies sichert nicht nur den Fortbestand des Unternehmens, sondern auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter.

Schutz der Mitarbeiter

Ein weiteres Ziel einer Exit-Strategie ist der Schutz der Mitarbeiter. Eine geordnete Unternehmensnachfolge gewährleistet den Erhalt von Arbeitsplätzen und bietet den Mitarbeitern eine sichere Perspektive. Dies ist besonders wichtig, um das Vertrauen und die Motivation der Belegschaft zu erhalten.

Schlüsselelemente einer erfolgreichen Exit-Strategie

Zieldefinition

Eine klare Zieldefinition ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Exit-Strategie. Unternehmer sollten sich darüber im Klaren sein, was sie mit dem Verkauf erreichen wollen. Dies kann finanzielle Unabhängigkeit, der Einstieg in ein neues Geschäftsfeld oder die Sicherung des Unternehmens für die Zukunft sein.

Timing

Das richtige Timing ist entscheidend. Der Markt und die wirtschaftliche Lage spielen eine große Rolle. Ein guter Zeitpunkt für den Exit ist, wenn das Unternehmen in einer Wachstumsphase ist und der Markt stabil ist. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Strategie sind hier wichtig.

Wertmaximierung

Um den Unternehmenswert zu maximieren, sollten alle Aspekte des Geschäfts optimiert werden. Dazu gehören die Finanzen, das Management-Team und die Marktposition. Eine gründliche Marktanalyse und Wettbewerbsbewertung helfen, den bestmöglichen Preis zu erzielen.

Marktanalyse und Wettbewerbsbewertung

Eine umfassende Marktanalyse und Wettbewerbsbewertung sind unerlässlich. Sie helfen, den Wert des Unternehmens realistisch einzuschätzen und potenzielle Käufer zu identifizieren. Dies kann durch die Analyse von Markttrends, Wettbewerbern und potenziellen Risiken erreicht werden.

Die Erstellung einer Ausstiegsstrategie kann ein komplexer, aber wichtiger Prozess sein. Indem Sie sich die Zeit nehmen, einen klar definierten Plan zu erstellen, erhöhen Sie die Chancen auf einen erfolgreichen Exit.

Wann sollte man den Exit in Erwägung ziehen?

Unternehmenswert und Marktsituation

Der Unternehmenswert und die aktuelle Marktsituation spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für einen Exit. In wirtschaftlichen Hochphasen können höhere Verkaufspreise erzielt werden. Andererseits können Rezessionen die Bewertungen deines Unternehmens senken, was zu niedrigeren Verkaufspreisen führt.

Persönliche Faktoren

Deine persönlichen Ziele und Motivationen sind ebenfalls wichtig. Möchtest du einfach keine große Verantwortung mehr tragen oder ein neues Unternehmen gründen? Wenn du deine Motivation kennst, kannst du die möglichen Exit-Strategien eingrenzen und die nächsten Schritte systematisch vorbereiten.

Kapitalbedarf und Wachstum

Ein Exit kann auch in Erwägung gezogen werden, um Kapital für weiteres Wachstum zu generieren. Dies kann für Expansion oder neue Produktentwicklungen notwendig sein. Wenn dein Ziel ist, durch den Exit Kapital zu erhalten, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen, um deine Ziele optimal zu realisieren.

Verkaufsumfang und operative Unabhängigkeit

Es muss entschieden werden, ob das gesamte Unternehmen oder nur Teile davon verkauft werden sollen. Diese Entscheidung beeinflusst nicht nur den Wert, sondern auch die Komplexität des gesamten Exit-Prozesses. Ein Unternehmen, das unabhängig von seinen Gründern erfolgreich operieren kann, bietet potenziellen Käufern Sicherheit und zeigt die Robustheit des Geschäftsmodells.

Fazit

Ein erfolgreicher Exit erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung. Gründer sollten den Ausstieg schon frühzeitig in ihre Geschäftsstrategie einbeziehen. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen und die passende Exit-Strategie zu finden, sei es durch einen Unternehmensverkauf, einen Börsengang oder andere Möglichkeiten. Dabei spielen sowohl finanzielle als auch persönliche Ziele eine Rolle. Mit einer durchdachten Exit-Strategie können Gründer den Wert ihres Unternehmens maximieren und einen reibungslosen Übergang gewährleisten. Letztlich ist der Exit ein natürlicher Schritt in der Entwicklung eines Startups und kann neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen.

Häufig gestellte Fragen

Warum sollte man den Exit schon bei der Gründung berücksichtigen?

Eine frühe Planung des Exits ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Unternehmen auch ohne die Gründer erfolgreich sein kann. Außerdem gibt es Investoren Sicherheit, dass ihr Investment gut durchdacht ist.

Welche sind die häufigsten Exit-Strategien?

Zu den häufigsten Exit-Strategien gehören die Übernahme durch strategische Investoren, der Verkauf an Private Equity, der Börsengang (IPO) und die Liquidation.

Wie bereitet man einen Exit vor?

Zur Vorbereitung eines Exits gehört die Sicherstellung, dass das Geschäftsmodell ohne die Gründer funktioniert, die Wahl des richtigen Zeitpunkts, das Zusammenstellen notwendiger Unterlagen und die klare Verteilung von Verantwortlichkeiten im Team.

Welche Ziele verfolgt eine Exit-Strategie?

Eine Exit-Strategie verfolgt sowohl finanzielle als auch nicht-monetäre Ziele. Dazu gehören die Maximierung des Verkaufspreises, die Nachfolgeplanung und der Schutz der Mitarbeiter.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Exit?

Der richtige Zeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Unternehmenswert, der Marktsituation, persönlichen Faktoren und dem Kapitalbedarf.

Was sind die Schlüsselelemente einer erfolgreichen Exit-Strategie?

Wichtige Elemente sind die klare Zieldefinition, das richtige Timing, die Wertmaximierung und eine gründliche Marktanalyse sowie Wettbewerbsbewertung.

Sebastian Janus
Gründer & geschäftsführender Gesellschafter

Dieser Blog dient als Plattform, auf der ich mein Wissen teile und es GründernInnen und UnternehmerInnen erleichtere, die Herausforderungen im Bereich Finanzen, Buchhaltung und Controlling zu meistern.

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